"Liebe Bürgerinnen und Bürger,
 
 Europa wird in diesen Tagen von einer der größten Hochwasserkatastrophen seit Jahrzehnten heimgesucht, deren Auswirkungen auf Mensch, Tier und Natur verheerend sind. Seit Tagen verfolgen wir alle die dramatischen Bilder aus Dresden und Passau, Grimma, Traunstein, Prag, Ybbs und vielen anderen Orten. Wir hören die Nachrichten von überfluteten Ortschaften, in denen Menschen mit vereinten Kräften und äußerstem Einsatz gegen das dramatische Hochwasser ankämpfen. Die Flutkatastrophe im Süden und Osten unseres Landes hat nicht nur erhebliche Schäden an Häusern und Straßen angerichtet, hat das Hab und Gut vieler Familien zerstört, Ernten vernichtet und Betriebe geschädigt. Zehntausende mussten aus ihren Häusern und Wohnungen evakuiert werden, und es ist absehbar, dass weitere Tausende ihr Obdach verlassen müssen oder es gar verlieren werden. Wir betrauern den Tod von Menschen in Deutschland, Tschechien und Österreich, die den Fluten zum Opfer gefallen sind. Ihren Familien gilt unser tief empfundenes Mitgefühl.
Wir sehen aber auch, dass überall vor Ort Zehntausende von Helferinnen und Helfern aus ganz Deutschland Tag und Nacht bis zur Erschöpfung arbeiten, um noch Schlimmeres zu verhindern. Die Einsatzkräfte von Technischem Hilfswerk und Bundesgrenzschutz, die Soldaten der Bundeswehr, die Feuerwehren und Polizeibeamten aus allen Bundesländern, privaten Hilfsorganisationen, aber auch die ungezählten freiwilligen Helfer tun alles Menschenmögliche, die Folgen der Flut einzudämmen. Ihnen allen will ich, im Namen aller Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber auch ganz persönlich, Dank sagen. Ihr Einsatz wird auch weiterhin vonnöten sein, und es ist gut zu wissen, dass die Betroffenen vor Ort auf diese Solidarität bauen können.
Noch ist nicht absehbar, wie groß die materiellen Schäden sein werden, die dieses Hochwasser bereits angerichtet hat und noch anrichten wird. Insbesondere viele ältere Menschen und Familien mit Kindern stehen vor existenziellen Problemen, die sie aus eigener Kraft nicht werden bewältigen können. Länder und Gemeinden stellen sich ihrer Verantwortung in dieser außergewöhnlichen Situation, und auch der Bund leistet seinen Beitrag. Damit möglichst allen schnell und wirksam geholfen werden kann, ist aber auch Ihre Hilfe, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, unabdingbar.
Viele von uns fühlen sich heute an das Jahr 1997 erinnert, an die Tage und Wochen des Oderhochwassers. Was mir unvergesslich bleibt, ist das Ausmaß der Hilfsbereitschaft, das damals keine Grenzen kannte - weder in den Köpfen und erst recht nicht in den Herzen. Die Deutschen haben bewiesen, dass sie immer dann, wenn es darauf ankommt, zusammenstehen und dass sie verlässliche Freunde sind, wenn Nachbarn in Not sind. Dies wird nach meiner festen Überzeugung auch jetzt so sein.
Ich bitte Sie deshalb gemeinsam mit dem ARD-Vorsitzenden Fritz Pleitgen, dem ZDF-Intendanten Markus Schächter, dem Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSAT.1 Media AG Urs Rohner und RTL-Geschäftsführer Gerhard Zeiler herzlich: Spenden Sie auf eines der von den Hilfsorganisationen eingerichteten Konten für die Opfer der Flutkatastrophe.

Deutsches Rotes Kreuz
Stichwort: Nachbarn in Not 
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 370 205 00
Kto. 41 41 41

Caritas International
Stichwort: Hochwasser
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 660 205 00
Kto. 202

Diakonisches Werk
Stichwort: Hochwasser
Postbank Stuttgart
BLZ 600 100 70
Kto. 502 707

Die Johanniter
Stichwort: Hochwasser
Bank für Sozialwirtschaft Köln
BLZ: 370 205 00
Kto. 88 88

Ihr
Gerhard Schröder
Bundeskanzler"


zurück  
zurück zur Inhaltsübersicht  
zur Homepage