Pressemitteilungen
[Berliner Morgenpost, 24.01.2002]
Gerhard Schröder soll jetzt vermitteln
24.01.2002
Uta Müller, Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses im Landtag Brandenburg und
wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion setzt sich für den Erhalt
des Benjamin-Franklin-Klinikums ein.
Berliner Morgenpost vom 24. Januar 2002
Fraktionen im Potsdamer Landtag kritisieren UKBF-Beschluss
Brandenburg kämpft für Uniklinik
Brandenburgs Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) warnte gestern vor dem
Potsdamer Landtag davor, das Universitätsklinikum "Benjamin Franklin" (UKBF)
abzuwickeln. Die Pläne der Berliner rot-roten Koalition, das UKBF in ein
Regionalkrankenhaus umzuwandeln und die medizinische Fakultät der Freien
Universität (FU) zu schließen, stießen bei Abgeordneten aller Fraktionen auf
massive Kritik....
Auf Rat einer Expertenkommission hatte Potsdam bereits 1993 auf den Ausbau
medizinischer Fakultäten an den drei Universitäten Potsdam, Cottbus und
Frankfurt/Oder verzichtet. Brandenburg bangt vor allem um seine Zukunft als
Biotechnologiestandort. Die wissenschaftspolitische Sprecherin der
SPD-Landtagsfraktion, Uta Müller, will deshalb Kontakt zu den Berliner Kollegen
im Abgeordnetenhaus aufnehmen. Sie hofft darauf, dass sich die Genossen in der
Berliner SPD durchsetzen, die am Spareffekt zweifeln. Sie verwies darauf, dass
Brandenburg auf die Hochleistungsmedizin in Berlin gesetzt habe und es daher
keine eigene medizinische Ausbildung gebe. "Die Berliner zeigen wieder einmal, dass
ihnen das Hemd näher ist als der Rock." Dies bestätige die Skeptiker der
Länderehe. Etwa 250 der etwa 4000 Medizin-Studenten am UKBF kommen aus
Brandenburg, an der Charite sind es etwa 600, sagt der Sprecher des
Wissenschaftsministeriums in Potsdam, Holger Drews.
Selbst die Brandenburger PDS
schließt sich der Kritik von SPD und CDU an. Der wirtschaftspolitische Sprecher
der Fraktion, Landeschef Ralf Christoffers, sagte: "Bei einer Aufgabe des UKBF
wird es problematisch, die Biotechnologieregion weiter zu entwickeln."...
"Es muss weitere Gespräche geben, um neue
Kooperationsformen zu finden." Christoffers nannte es eine mögliche Option, dass
Brandenburg Geld gibt. Dies schloss der SPD-Fraktionschef Gunter Fritsch
allerdings kategorisch aus...
Gegenüber Inforadio sagte
Gysi gestern: "Gerade im Sinne der Wirtschaftsförderung muss sich Berlin in der
derzeitigen Situation auf eine Universitätsklinik beschränken." Er räumte aber
auch ein, dass die Landesregierung im Prinzip zu einem Kompromiss bereit sei,
nur sei der Rahmen dafür sehr eng.
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