Pressemitteilungen

Kulturarbeitskreis der SPD – Landtagsfraktion zu Besuch im Stadttheater Luckenwalde

02.10.2002


Ende September traf sich der Kulturarbeitskreis der SPD – Landtagsfraktion unter Vorsitz von Uta Müller mit Persönlichkeiten der freien Theaterszene Brandenburgs im Stadttheater Luckenwalde.

Der Kulturamtsleiter von Luckenwalde, Herr Klämbt, erläuterte den PolitikerInnen die Geschichte und die aktuelle Organisationsform des Stadttheaters, das ohne eigenes Ensemble ein reines Gastspieltheater ist. Er betonte die wichtige kulturelle aber auch soziale Funktion des Hauses für Luckenwalde, die sowohl populäre Unterhaltung als auch anspruchsvolles Theater und viele Vormittagsaufführungen für Schulklassen bietet.

Das 1930 fertiggestellte Gebäude wurde nach der Wende restauriert und kann mit über 700 Sitzplätzen auch als Schulaula genutzt werden. Im berühmt berüchtigten Theaterkeller, wo die Gastronomie des Hauses untergebracht ist, finden zudem regelmäßige Kleinkunstveranstaltungen statt. Die Stadt betreibt das Theater und stellt dafür einen entsprechenden Etat bereit.

Um die Einnahmesituation zu verbessern werden die Räumlichkeiten auch für Großveranstaltungen vermietet.

Die Arbeitskreismitglieder zeigten sich begeistert von dem Organisationskonzept des Stadttheaters „Die Stadt Luckenwalde realisiert in ihrem Theater mit relativ wenig Geld ein anspruchsvolles Kulturangebot für die Bürgerinnen und Bürger und bietet gleichzeitig Auftrittsmöglichkeiten für die vielen freien Theaterensembles in Brandenburg“, befanden die Politiker unisolo.

Frank Reich vom Landesverband Freier Theater Brandenburg lobte ebenfalls das kulturelle Engagement der Stadt Luckenwalde und wies darauf hin, dass die freien Theater im Land Brandenburg mit ihren Aufführungen bereits über 20% der Gesamtzuschauer erreichten und das mit einem Etat, der nur ein Bruchteil von dem betrage, den die „Hochkultur – Theater“ erhielten.

Wie prekär die finanzielle Situation mancher freier Theater ist, schilderte Ingrid Ollrogge, die künstlerische Leiterin des Kinder- und Jugendtheaters „Havarie“ in Potsdam. So könnten Schauspieler nur für die jeweilige Produktion engagiert werden, sie selbst aber und die Mitarbeiter für Technik und Verwaltung würden über ABM und SAM finanziert. Ein kontinuierliches Arbeiten sei aufgrund der unsicheren finanziellen Ausstattung kaum möglich, da für jede Produktion neue Förderanträge gestellt werden müssten.

Ganz anders ist die Situation des weit über Berlin und Brandenburg hinaus bekannten „Theater 89“, das mit seinem festen Ensemble aus gestandenen Schauspielern gewissermaßen zu den etablierten Truppen der freien Theaterszene zählt.

Der ebenfalls beim Gespräch anwesende künstlerische Leiter Hans-Joachim Frank berichtete, dass das „Theater 89“ neben ausgedehnten Tourneen etwa hundert Aufführungen in Berlin und zwanzig in Brandenburg spiele. Die SPD – Politiker lobten die Theaterleute für ihr Engagement und sicherten ihnen zumindest ihre ideelle Unterstützung zu. „Durch solche persönlichen Hintergrundgespräche vor Ort erhält man mehr Informationen über die Produktionsbedingungen, Ideen aber auch Schwierigkeiten der kleinen Theater als durch viele Stunden Ausschussdiskussionen. Wenn das dazu führt, dass man gemeinsam an Problemlösungen arbeitet, dann sind diese Gesprächsrunden von nicht zu unterschätzender Bedeutung“, war das Resümee von Uta Müller. Höhepunkt des Abends bildete der Besuch des Theaterstückes „Die Marquise von O“, welches am selben Abend in Luckenwalde aufgeführt wurde.




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